Ringkühlung: Zentrale Kälteversorgung für große Anlagen

Autor: Marc Bode / ✅ Aktualisiert am: 25.09.2024 / Startseite » Ringkühlung: Zentrale Kälteversorgung für große Anlagen

Kältemittelmengen reduzieren, Energie einsparen und die Zuverlässigkeit kältetechnischer Anlagen steigern: Mit einer zentralen Kälteversorgung, einer sogenannten Ringkühlung, ist das möglich. Infrage kommen die Lösungen für größere Anlagen mit unterschiedlichen Kälteabnehmern, vornehmlich aus dem Bereich der Industrie. Wie die Technik funktioniert und welche Vorteile sie bietet, darüber berichtet Deutsche-Thermo.de in den folgenden Abschnitten.

zentrale Kälteversorgung mit Ringkühlung in der Industrie
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Ringkühlung: Zentral erzeugte Kälte an mehrere Verbraucher verteilen

Geht es um die Gewerbe- und Industriekühlung, kommen in der Regel zahlreiche kleinere Anlagen zum Einsatz. Sie versorgen jeweils einzelne Maschinen oder Prozesse mit Kälte und arbeiten parallel nebeneinanderher. Während dieses dezentrale Konzept der Kälteversorgung eine einfache Erweiterung ermöglicht, geht es auch mit zahlreichen Nachteilen einher. Dazu gehört der erhöhte Wartungsaufwand. Es befinden sich große Kältemittelmengen in der Anlage und überschüssige Wärme lässt sich kaum bis gar nicht im System verschieben. Die Ringkühlung ändert das. Denn dabei handelt es sich um eine zentrale Kälteversorgung, die Kaltwasser aus einer Kälteanlage an mehrere Verbraucher verteilt.

Aufbau der zentralen Kälteversorgung einfach und verständlich erklärt

Die Ringkühlung ähnelt dabei konventionellen Heizsystemen in Gebäuden. Denn sie besteht aus einer Kältezentrale, die Wasser auf eine vorgegebene Temperatur herunterkühlt. Das Kaltwasser strömt anschließend durch ein Netz aus Leitungen zu den einzelnen Verbrauchern, wo es Wärme aufnimmt. Die Medientemperatur steigt und das Kaltwasser strömt zurück zur Zentrale. Hier angekommen, entzieht die vorhandene Kältetechnik dem Wasser Wärme, sodass der Vorgang erneut beginnen kann. Die folgende Grafik stellt das exemplarisch dar.

Schema der Ringkühlung mit zentraler Kälteerzeugung

Auch die Klimatisierung von Räumen oder Hallen mit Ringkühlung möglich

Entscheiden Sie sich für die zentralisierte Lösung, lassen sich über die Ringkühlung nicht nur Maschinen und Anlagen, sondern auch Räume und Hallen kühlen. Möglich ist das mit Kühlregistern oder sogenannten Umluftkühlgeräten. Diese nehmen Kaltwasser auf, kühlen damit die angesaugte Raumluft und blasen diese anschließend wieder in den Raum ein. Das Kaltwasser erwärmt sich währenddessen und strömt über den Rücklauf der Ringkühlung zurück zur Kältezentrale.

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Verschiedene Kälteanlagen eignen sich für die zentrale Ringkühlung

Geht es um die Kälteerzeugung, stehen Anwendern einer zentralen Kälteversorgung alle Optionen offen. Denn wie das Kaltwasser technisch heruntergekühlt wird, spielt für die versorgte Anlage erst einmal keine Rolle. Üblich ist es dabei, große Leistungen auf mehrere Kältemaschinen zu verteilen. Infrage kommen unter anderem:

Die Kältezentrale lässt sich bei der Ringkühlung individuell und passend zum Objekt aufbauen. Vor allem die Kombination mit Anlagen zur freien Kühlung sorgt dabei für hohe Energieeinsparungen.

Übrigens:

Stehen Wartungsarbeiten an oder kommt es doch einmal zu einem Defekt, können Sie einen Kaltwassersatz mieten. Sie bekommen dabei eine anschlussfertig vormontierte Kälteanlage in einer mobilen Einheit (Anhänger oder Container), die sich an die zentrale Kälteversorgung anschließen lässt. Das sorgt für ein hohes Maß an Sicherheit.

Zentrale Kältespeicher für effizienten Betrieb und hohe Leistungsspitzen

Ein Bestandteil der zentralen Kälteversorgung mit Ringkühlung ist der Kältespeicher. Er befindet sich zwischen Kältemaschinen sowie Verbrauchernetz und hält kaltes Wasser vor. Da er dieses auch aufnimmt, wenn die Anlagen eigentlich weniger oder keine Kälte benötigt, können die Kältemaschinen selbst dauerhaft in einem effizienten Bereich arbeiten. Kommt es dann zu Bedarfsspitzen, lassen sich diese mit dem Vorrat aus dem Kältespeicher ebenfalls abdecken, ohne die Leistung der Kältemaschinen weiter erhöhen zu müssen.

Containerlösung bei engen Platzverhältnissen in bestehenden Gebäuden

Stehe keine Räumlichkeiten für die Kältezentrale zur Verfügung, können Sie eine Containerlösung mieten oder kaufen. Dabei handelt es sich um anschlussfertig vormontierte Kältezentralen in abschließbaren Frachtcontainern. Diese lassen sich einfach im Außenbereich aufstellen und an die Ringkühlung anschließen. Ein großer Vorteil: Genügt die Kälteleistung nicht mehr, lässt sich die Zentrale einfach erweitern. Mit einem Container oder einem Kaltwassersatz zum Mieten funktioniert das sogar vorübergehend.

Übrigens:

Bauen Sie die Ringkühlung mit einer Miet- oder Leasing-Kälteanlage auf, sorgen Sie schnell für entsprechende Kühlkapazitäten, ohne viel Kapital zu binden. Voraussetzung ist allerdings ein fertig installiertes Kaltwassernetz in der Anlage.

Vorteile der zentralen Kälteversorgung mit Ringkühlung

Die zentrale Kälteversorgung mit Ringkühlung reduziert den Wartungsaufwand. Sie mindert die Kältemittelmengen in der Anlage und ermöglicht einen einfachen Umstieg auf natürliche Kältemittel. Darüber hinaus ermöglichen die Anlagen eine bessere Wärmerückgewinnung. Überschüssige thermische Energie lässt sich einfacher im System verschieben und Kältemaschinen arbeiten in der Regel effizienter. Das führt auf der einen Seite zu geringeren Emissionen. Auf der anderen Seite aber auch zu geringeren Energiekosten. Ein weiterer Vorteil liegt in der einfachen Erweiterbarkeit und in der hohen Sicherheit. Letztere lässt sich auch dadurch erreichen, dass mobile Kühllösungen die Kältezentrale bei Wartungs- sowie Umbauarbeiten oder Störungen einfach und schnell ersetzen können.

Die wichtigsten Vorteile der Ringkühlung im Überblick:

  • sinkende Verbräuche und Einsparungen bei den Energiekosten
  • geringerer Wartungsaufwand als bei dezentralen Anlagen
  • geringere Treibhausgasemissionen und bessere Umweltverträglichkeit
  • einfachere Möglichkeit der Wärmerückgewinnung in der gesamten Anlage
  • Aufbau der Kälteerzeugung aus verschiedenen Komponenten
  • vergleichsweise einfacher Umstieg auf natürliche Kältemittel
  • einfache Erweiterbarkeit der Kälteleistung (auch temporär)
  • geringe Kapitalbindung mit Miet- oder Leasing-Lösung
  • hohe Sicherheit durch einfachen Ersatz der Kälteanlagen mit Mietlösungen
  • anhaltende Flexibilität (Kältezentrale lässt sich beliebig erweitern/verändern)

Die Übersicht zeigt: Kommt eine zentrale Kälteversorgung mit Ringkühlung infrage, bietet sie zahlreiche Vorteile. Allen voran stehen die geringeren Energiekosten, die in vielen Fällen eine gute Wirtschaftlichkeit gewährleisten. Ob das auch bei Ihnen der Fall ist, prüft ein Fachplaner individuell.

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FAQ: Häufige Fragen zur zentralen Kälteversorgung mit Ringkühlung

Was ist eine zentrale Kälteversorgung mit Ringkühlung?

Bei dieser Art der Industriekühlung erzeugt eine Anlage Kaltwasser zentral. Dieses lagert anschließend in einem Kältespeicher, bevor es zu mehreren Verbrauchern in der Anlage strömt. Dort nimmt das Medium Wärme auf. Es strömt über den Rücklauf der Ringleitung zurück zur Kältezentrale, wo es thermische Energie abgibt und selbst abkühlt, bevor der Kreislauf erneut beginnt.

Welche Kältemaschinen kommen infrage?

Infrage kommen alle Arten von Kältemaschinen. Abgängig von den örtlichen Gegebenheiten lassen sich diese dabei flexibel miteinander kombinieren. Effizient ist die Lösung zum Beispiel dann, wenn Planer Anlagen zur freien Kühlung mit Kompressions- und/oder Absorptionskältemaschinen kombinieren.

Worin liegen die Vorteile gegenüber dezentralen Anlagen?

Während dezentrale Anlagen aus mehreren kleinen Kältesystemen bestehen, gibt es bei zentralen nur eine Kälteerzeugung. Diese arbeitet effizienter, sauberer und sparsamer. Sie verursacht einen geringeren Wartungsaufwand und ermöglicht es, Wärme einfacher zurückzugewinnen oder in der Anlage zu verschieben. Zentrale Anlagen lassen sich in vorgefertigten Containern schnell im Außenbereich aufstellen, erweitern und bei Wartungs- oder Umbauarbeiten durch Mietlösungen ersetzen. Sogar die temporäre Steigerung der Kühlkapazität ist durch Mietsysteme problemlos möglich, was ein hohes Maß an Sicherheit und Flexibilität ermöglicht.

Für wen lohnt sich die zentrale Kälteversorgung mit Ringkühlung?

Zentrale Anlagen können sich für Betriebe mit verschiedenen Kälteverbrauchern lohnen. Ob sich ein solches System wirtschaftlich sinnvoll betreiben lässt, prüfen Fachplaner individuell. Dabei stellen Sie ein Konzept zur zentralen Kälteversorgung auf. Sie ermitteln Investitions- sowie Betriebskosten und liefern somit eine fundierte Entscheidungsgrundlage.

Autor: Marc Bode

Marc Bode

Marc ist Geschäftsführer bei Deutsche Thermo. Er arbeitet seit 2009 in der Energiebranche und hat seine Ausbildung bei einem Anbieter für Flüssiggas gemacht. Seitdem war der Experte für Wärme- und Kältetechniken in vielen verschiedenen Funktionen tätig und hat 2020 Deutsche Thermo gestartet.

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