Besteht der Dampfbedarf nur vorübergehend? Sie möchten einen Dampferzuger mieten? Hier sind Sie richtig!
Übersteigt der aktuelle Bedarf die Kapazität der installierten Dampfanlage oder geht es darum, Störungen sowie Reparaturarbeiten zu überbrücken, ohne den Betrieb einstellen zu müssen? In all diesen Fällen können Sie einen mobilen Dampfkessel mieten. Die Anlagen kommen vormontiert in Frachtcontainern oder Außenaufbauten zum Einsatzort und sind ohne lange Bauarbeiten betriebsbereit.
Mit einer Kapazität von bis zu 25.000 kg Dampf pro Stunde und Dampfdrücken von bis zu 25 bar eignen sich die Dampfkessel zum Mieten für verschiedenste Einsatzbereiche. Mehr über Auswahl, Ablauf und günstige Angebote für Miet-Dampfkessel.
Die Themen im Überblick
- Dampfkessel mieten: Die wichtigsten Vorteile
- Auswahl verschiedener Dampf-Technologien
- Hybrid-Lösungen für mehrere Energieträger
- Viele Gründe sprechen für Miet-Dampfkessel
- Dampfkessel mieten: Ablauf Schritt für Schritt
- Kosten der Mietkessel: Faktoren im Überblick
- Was ist besser: Dampfkessel mieten / kaufen?
- FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Dampfkessel
Dampfkessel mieten: Die wichtigsten Vorteile
Mobile Mietkessel zur Dampferzeugung sind in verschiedensten Arten, Größen und Leistungsbereichen erhältlich. Sie verursachen vergleichsweise geringe Kosten und werden meist mit einem Rundum-sorglos-Paket angeboten. Dabei kümmern sich Techniker der Vermieter neben der fachgerechten Installation und Inbetriebnahme auf Wunsch auch darum, dass die Anlagen störungsfrei laufen. Ein weiterer Vorteil ist die schnelle Verfügbarkeit. Da Miet-Dampfkessel weitestgehend vormontiert sind, lassen sie sich schneller zum Einsatzort transportieren und in Betrieb nehmen als eine vergleichbare Kauf-Anlage.
Die wichtigsten Vorteile im Überblick:
- sichere, zuverlässige sowie richtlinienkonforme Dampflösungen zum Mieten
- flexibler Betrieb mit Erdgas oder leichtem Heizöl dank installierter Kombibrenner
- maßgeschneiderte Dampflösungen zum Decken individueller Anforderungen
- verschiedene Arten, Größen und Leistungsbereiche der Miet-Dampfkessel
- vergleichsweise geringe Anschaffungs- und bedarfsabhängige Betriebskosten
- Lieferung, Inbetriebnahme, Wartung und Kontrolle auf Wunsch durch Vermieter
- kurze Liefer- und Aufstellzeiten im Vergleich zu Kesseln zum Kaufen
- sicherer Betrieb, auch bei mehreren Tagen (72 Stunden nach TD 604) ohne Aufsicht
- Mieter bekommen hochwertige, neue oder optimal gewartete und gebrauchte Anlagen
Große Auswahl an verschiedenen Dampf-Technologien
Welchen Dampfkessel mieten? Die Frage nach der Art der Leihkessel hängt vor allem von den individuellen Anforderungen ab. Erhältlich sind dabei kleine Elektrodampfkessel, flexible Schnelldampferzeuger oder leistungsstarke Rauchrohr- sowie Großwasserraumkessel.
Bei kleinem Bedarf einen Elektrodampfkessel mieten
Kompakt, schnell aufstellbar und flexibel in der Nutzung: Diese Eigenschaften kennzeichnen elektrische Dampfkessel zum Mieten. Die Geräte haben eine Kapazität von bis zu 600 Kilogramm Dampf pro Stunde und kommen überwiegend in Laboren oder Wäschereien zum Einsatz. Die größten Vorteile liegen in der flexiblen Nutzung sowie im Betrieb ohne Abgassystem.
Auf diese Weise lassen sich die Systeme auch ohne aufwendige Genehmigungsverfahren nah an den Verbrauchern aufstellen. Sie beinhalten das erforderliche Zubehör, einen Speisewasserbehälter und benötigen keinen separaten Aufstellraum.
Kompakt und flexibel: Schnelldampferzeuger mieten
Wer zeitweise größere Dampfmengen benötigt, kann einen Schnelldampferzeuger mieten. Diese liefern je nach Bauform und Größe von 50 bis zu 20.000 kg Dampf pro Stunde und sind bereits wenige Minuten nach einem Kaltstart voll einsatzbereit. Möglich ist das durch die spezielle Konstruktion. Denn hier strömt Wasser zum Verdampfen durch viele schlanke Rohrleitungen, was den Wasservorrat und den Platzbedarf der Lösungen erheblich reduziert. Der produzierte Sattdampf hat eine Restfeuchte von etwa 0,5 % und kann mit Druck von bis über 100 bar bereitgestellt werden.
Dank ihrer Bauweise und dem sehr geringen Wasserinhalt eignen sich die Schnelldampf-Mietkessel besonders für den Einsatz in Produktionen, bei denen die benötigte Dampfmenge stark variiert. So können Schnelldampferzeuger nach nur 3 – 7 Minuten Volllast erreichen, konventionelle Dampfanlagen benötigen hier je nach Größe 60 bis 90 Minuten.
Für große Dampfbedarfe: Industriedampfkessel mieten
Leistungsstarke Rauchrohr- oder Großwasserraumkessel liefern teilweise mehr als 25 Tonnen Dampf pro Stunde mit Druckwerten von bis zu 25 bar. Je nach Größe sind die Industrie-Dampferzeuger dabei samt Zubehör in transportablen Frachtcontainern untergebracht oder als gut isolierte Außenaufbauten verfügbar. Letztere besitzen einen abschließbaren Betreibercontainer, in dem die Steuerungs- und Regelungstechnik untergebracht ist. Bis zu einer Dampfleistung von etwa 6 Tonnen pro Stunde erfolgt die Lieferung dabei ohne Konvoi per Lkw. Bei leistungsstärkeren Kesseln ist die Lieferung aufwendiger – um die Logistik kümmert sich in diesem Fall jedoch der Vermieter der Kessel.
Hybrid-Dampferzeuger setzen auf verschiedene Energieträger
Geht es in der Technik um hybride Systeme, kombinieren diese verschiedene Technologien oder Energieträger in einer Anlage. So ist es auch bei Hybrid-Dampfkesseln, die neben einem konventionellen Brennstoff wie Gas oder Heizöl auch auf elektrische Energie setzen. Diese lässt sich zumeist mit Einschubheizkörpern (Heizpatronen) bereitstellen, um Großwasserraumkessel auf hohe Temperaturen zu bringen und Speisewasser zu verdampfen. Neben industriell vorgefertigten Hybridkesseln für Dampf lassen sich hybride Dampferzeuger auch nachträglich zusammenstellen. Möglich ist das durch die Kombination von klassischen Dampfkesseln und Elektrodampferzeugern, die eine Anlage alternativ oder parallel über einen gemeinsamen Verteiler speisen.
Durch ihre Leistung eignen sich Hybrid-Dampfkessel für viele Einsatzbereiche. Denn sie liefern in der Regel bis zu 8 MW oder rund 10 Tonnen Dampf pro Stunde. Die thermische Energie der Heizpatronen lässt sich dabei nutzen, um den Anfahrprozess zu optimieren, Teillasten effizient abzufangen oder Spitzenlasten flexibel zu bedienen. Dazu steht sie wahlweise allein oder ergänzend zur Verbrennungsenergie zur Verfügung.
Interessant sind Hybrid-Dampferzeuger auch, wenn Prozessabwärme zur Verfügung steht. Diese geht über Abgaszüge im Kessel an das Speisewasser über. Fällt die verfügbare Energiemenge oder reicht diese bei Spitzenlasten nicht mehr aus, lassen sich Differenzen flexibel ausgleichen. Möglich ist das mit integrierten Brennern und/oder Elektroheizpatronen.
Kommen Hybrid-Dampfkessel als Kombianlagen zum Einsatz, unterscheidet sich ihre Baugröße nicht von der Größe konventioneller Anlagen. Dafür sorgen zwei lange Flanschheizkörper, die sich parallel zu den Abgaszügen in den Großwasserraumkessel einschieben lassen. Sie sitzen in der Regel im unteren Bereich und lassen sich flexibel von außen anschließen und ansteuern.
Bild: Hybrid-Dampfkessel gleicht konventionellem Dampferzeuger, verfügt aber zusätzlich über am Boden einschiebbare Heizpatronen.
Kombination von Brennstoff und Strom bringt viele Vorteile
Viele Gründe sprechen dafür, einen Hybrid-Dampfkessel zu mieten oder zu kaufen. So zum Beispiel die Betriebssicherheit der gesamten Anlage. Diese steigt, da sich Ausfälle fossiler Energieträger oder technischer Komponenten zumindest anteilig überbrücken lassen. Der Einsatz von Strom beugt Komplettausfällen vor und erhält die Versorgung wichtiger Verbraucher aufrecht.
Ein weiterer Vorteil liegt in den Kosten. Die Kombination von fossilen Energieträgern und Strom sorgt häufig für messbare Einsparungen, da Kessel auf diese Weise effizienter arbeiten. Sie können am Regelenergiemarkt teilnehmen und profitieren von geringeren Emissionskosten wie der CO₂-Abgabe.
Vorteile finden sich darüber hinaus auch im Betrieb der Hybrid-Dampfkessel. So lässt sich der Anfahrprozess durch die elektrischen Heizpatronen optimieren. Dampf steht schneller zur Verfügung und Kondensationsprobleme durch niedrige Temperaturen bleiben aus. Letzteres schafft eine große Flexibilität bei der Wahl der Brennstoffe. Hier kommen auch solche zum Einsatz, die einen niedrigen Rauchgastaupunkt haben oder mit Bestandteilen versehen sind, die bei Kondensation zu Problemen führen.
Günstig ist darüber hinaus auch die Leistungsabdeckung. Da sich die Heizpatronen alternativ oder parallel einsetzen lassen, verfügen Hybrid-Dampfkessel über einen großen Regelbereich. Dieser ermöglicht es, sowohl geringe Teillasten als auch hohe Spitzenlasten flexibel abzudecken. Hinzu kommt die Tatsache, dass Brenner in Kombination mit den Heizpatronen weniger takten. Das reduziert den Verschleiß und spart Kosten.
Die größten Vorteile der Hybrid-Dampfkessel in der Übersicht:
- Betriebssicherheit (fossile Ausfälle und Brennerausfälle teilweise überbrücken)
- Kostenersparnis (Einsatz von Nachtstrom, Überschussstrom, Regelenergie)
- höherer Wirkungsgrad (günstiger und gleichmäßiger Brennerbetriebsbereich)
- großer Regelbereich (niedrige Teillasten und hohe Spitzenlasten flexibel decken)
- optimierter Anfahrprozess (keine Taupunktprobleme und flexible Brennstoffwahl)
- schnelle Verfügbarkeit (flexibles Anfahren mithilfe elektrischer Energie)
- geringerer Verschleiß (geringere Taktraten durch Einsatz der Heizpatronen)
- Klimafreundlichkeit (geringerer fossiler Verbrauch, weniger Schadstoffemissionen)
Arten, Aufbau und Funktionsweise der Hybrid-Dampfkessel
Hybrid-Dampfkessel sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Hersteller unterscheiden dabei zum einen die kombinierten Technologien zur Wärme- bzw. Dampferzeugung und zum anderen den Aufbau der Anlagen.
Geht es um Hybrid-Dampferzeuger, ist in der Regel ein Kessel mit Brenner und elektrischer Unterstützung gemeint. Die Anlagen nutzen Strom über Einschubheizkörper mit einer Leistung von bis zu 8 MW zur Unterstützung konventioneller Brenner. Letztere setzen dabei unter anderem auf Gas oder Heizöl. Infrage kommen aber auch Brennstoffe wie Wasserstoff, Flüssiggas, Schwach-, Klär- oder Biogas sowie Abfallprodukte aus der Industrie (Styrol, Toluol, Tierfett, Fischöl etc.).
Brenner und Heizpatronen sitzen dabei üblicherweise in einem Großwasserraumkessel. Dabei handelt es sich einfach beschrieben um einen großen, mit Speisewasser gefüllten Behälter. In diesem verlaufen Heizpatronen und Abgasrohre in mehreren Zügen, über die thermische Energie auf das Wasser übergeht.
Neben Hybrid-Dampfkesseln mit Brenner und Heizpatrone gibt es auch Lösungen, die einen Dampf- und einen Abhitzekessel kombinieren. Diese kommen ohne elektrische Heizpatrone aus, verfügen aber über einen zusätzlichen Zug im Wasserraum. Dieser ist nötig, um Rauchgase aus vorgelagerten Prozessen am Speisewasser vorbeiführen zu können, um dieses zu erhitzen. Genügt die Wärme der Abhitzequelle nicht mehr, schaltet die Regelung den konventionellen Brenner hinzu, um weiterhin ausreichend Dampf zu produzieren.
Interessant ist die Kombination aus Dampf- und Abhitzekessel insbesondere bei dem Betrieb von BHKWs. Die Blockheizkraftwerke erbringen dabei in der Regel die Grundlast, während konventionelle Brenner bei höheren Lasten thermische Energie zusteuern. Genau wie bei Hybrid-Dampfkesseln mit Heizpatronen sorgt das für eine höhere Effizienz und niedrigere Betriebskosten. Hinzu kommt die mögliche Platzersparnis gegenüber der Installation zwei einzelner Anlagen.
Neben den eingesetzten Technologien lassen sich Hybrid-Dampferzeuger auch nach ihrem Aufbau unterscheiden. So gibt es neben den oben vorgestellten Kombigeräten (Heizpatrone im Kessel) auch individuell zusammengestellte Lösungen. Diese setzen in der Regel auf Einzelanlagen, die einen gemeinsamen Verteiler speisen. Möglich ist es zum Beispiel, einen Dampfkessel und einen Elektro-Dampferzeuger parallel am Verteiler anzuschließen. Welche Anlage dabei zu welchem Zeitpunkt zum Einsatz kommt, entscheidet eine intelligente Regelung. Diese überwacht Leistungs- sowie Lastdaten und steuert die einzelnen Wärmeerzeuger (optional auch einen Dampfspeicher) effizient sowie zuverlässig.
Während Kombigeräte vorwiegend bei Neu- und Ersatzinstallationen zum Einsatz kommen, eignen sich individuelle Lösungen auch im Bestand. So lässt sich ein konventioneller Dampfkessel mit einem zusätzlichen Elektrodampferzeuger hybridisieren.
Mögliche Leistungsbereiche und Dampfmengen der Kessel
Hybrid-Dampfkessel erreichen eine Leistung von bis zu 8 Megawatt und produzieren dabei rund 10 Tonnen Dampf pro Stunde. Während es sich dabei um Standardwerte handelt, lassen sich Anlagen nach eigenen Anforderungen auch individuell herstellen. Der Fall ist das immer dann, wenn höhere Leistungs- oder Druckwerte gefragt sind. Alternativ lassen sich mehrere Dampferzeuger gemeinsam betreiben, um die Dampfleistung flexibel skalieren zu können.
Die hohe Leistung ermöglicht es, Hybrid-Dampfkessel in verschiedenen Bereichen einzusetzen. So zum Beispiel in der Industrie, in Wäschereien oder Chemiebetrieben. Weitere Einsatzfelder finden sich im Lebensmittelbereich, in der Holzwirtschaft sowie in Kraftwerken und Biogasanlagen. Selbst Krankenhäuser, Labore und große Küchen setzen auf Dampf aus hybriden Anlagen, um den eigenen Bedarf zu decken.
Besonders interessant ist die Kombination aus Verbrennung und elektrischer Dampferzeugung dabei, wenn Überschussstrom zur Verfügung steht. Das ist unter anderem bei BHKW-Anlagen oder großen Photovoltaikflächen der Fall. Wer keinen Strom selbst produziert, kann dennoch von der Technik profitieren, wenn er flexible Strompreise (Nachtstrom oder in Zukunft auch flexibler EE-Strom) bekommt. Ist elektrische Energie günstig verfügbar, lässt sich Dampf sogar auf Vorrat erzeugen und vorübergehend in Dampfspeichern einlagern.
Die hohe Flexibilität der elektrischen Lasten ermöglicht einen raschen und sicheren Ausbau regenerativer Energien. Denn auf diese Weise können Netzbetreiber Lasten verschieben, um die Netzsituation auszugleichen. Ist Strom im Überschuss vorhanden, arbeiten die Anlagen dabei elektrisch auf Vorrat. Sind die Netze stark ausgelastet, lässt sich die elektrische Leistung hingegen drosseln. Durch den zusätzlichen Brenner für Öl, Gas und Co. bekommen Verbraucher davon in der Regel nichts mit.
Wichtig zu wissen ist, dass Anlagenbetreiber in der Regel eine Vergütung bekommen, wenn sie Netzbetreibern die steuerbare Energie zur Verfügung stellen. Voraussetzung ist, dass sie dabei am Regelenergiemarkt teilnehmen.
Viele Gründe sprechen für Miet-Dampfkessel
Dampfanlagen sind Voraussetzung für die Beheizung von Gebäuden oder den Betrieb in Gewerbe- und Industrieanlagen. Denn sie versorgen Dampfheizungen, Maschinen und technische Prozesse mit viel Energie. Besteht der Dampfbedarf nur vorübergehend, können Anlagenbetreiber einen mobilen Dampferzeuger mieten, um den Bedarf zu decken. Ob es sich dabei um Einsatzzeiten von Monaten oder Jahren handelt, spielt grundsätzlich keine Rolle. Auch der Test geplanter Anlagenkonfigurationen ist auf diese Weise einfach und risikolos möglich.
Interessant ist der Einsatz von Dampf-Mietkesseln auch für Betreiber bestehender Dampfanlagen. Und zwar immer dann, wenn diese nicht ausreichen, um einen vorübergehend höheren Bedarf zu decken. Zum Einsatz kommen Mietlösungen hier unter anderem, wenn die vorhandenen Dampfkessel defekt sind, gewartet oder ausgetauscht werden. Denn all diese Arbeiten gehen mit einer Unterbrechung der Dampferzeugung sowie einer Unterbrechung von Betriebs- und Produktionsprozessen einher.
Möchten Sie Ihre Dampfanlage gegen Störungen absichern, können Sie ebenfalls einen Leihkessel mieten. In diesem Fall konfigurieren Sie die Technik rechtzeitig, um im Ernstfall schnell darauf zurückgreifen zu können. Auf diese Weise lassen sich Ausfälle kurzfristig beseitigen, ohne hohe Investitionen und Wartungskosten für redundante Kessel ausgeben zu müssen.
Ein weiterer Einsatzbereich der Dampfkessel zum Mieten ist die Betriebserweiterung. Denn auch dann, wenn der Dampfbedarf anhaltend steigt, lassen sich die Mietanlagen installieren. Betreiber können diese dann wie im Leasing mehrere Jahre nutzen, bevor sie die Technik zurückgeben oder abkaufen. Sie haben so die Möglichkeit, hohe Investitionen zeitlich zu verschieben und finanziell für mehr Sicherheit zu sorgen.
Zusammenfassend sprechen diese Gründe dafür, einen Dampfkessel zu mieten:
- Abdecken eines vorübergehend bestehenden Dampfbedarfs
- Test geplanter Anlagenkonfiguration vor dem Kauf eines Dampferzeugers
- kurzfristige Erweiterung der Kapazität bestehender Dampfanlagen
- Überbrücken von Störungen, Reparatur-, Wartungs- oder Austauscharbeiten
- Absicherung bestehender Technik mit einem redundanten Miet-Dampfkessel
- Hinausschieben größerer Investitionen bei einer Erweiterung des Betriebs
- Schaffen finanzieller Freiräume und Planungssicherheit bei der Erweiterung
Mietkessel eignen sich für zahlreiche Einsatzgebiete
Einen Dampfkessel mieten, die Alternative zum Kauf, kommt in verschiedensten Bereichen zum Einsatz. So zum Beispiel in der Lebensmitteltechnik, der Getränkeindustrie oder einer Bierbrauerei. Aber auch in Pharmabetrieben, der chemischen sowie der Kosmetikindustrie kommen Dampfanlagen zum Einsatz. Das Gleiche gilt für Krankenhäuser, Betriebe der Medizintechnik und Forschungseinrichtungen. Weitere Einsatzbereiche sind der Anlagen- und Maschinenbau, die Textiltechnik- und Reinigung sowie die Oberflächenbehandlung verschiedenster Materialien.
Dampfkessel mieten: Der Ablauf Schritt für Schritt
Entscheiden Sie sich dafür, einen Dampfkessel zu mieten, holen Sie zunächst verschiedene Angebote ein. Anschließend planen Sie die Technik zusammen mit dem Anbieter der Wahl, der Kessel und Zubehör dann zum Einsatzort transportiert, auf Wunsch anschließt und im Betrieb betreut. Der Ablauf lässt sich dabei in wenigen Schritten erklären.
01
Die Anforderungen an den Dampfkessel definieren
Bevor Sie einen Dampfkessel mieten, müssen Sie den Einsatzbereich und die Leistung definieren. Dabei geht es unter anderem um die benötigte Dampfmenge, die Dampftemperatur und den gewünschten Druck. Auch die eingesetzten Brennstoffe und wesentliche Informationen zum Vertrag sollten frühzeitig feststehen. Dazu gehört neben der Mietdauer und dem geplanten Einsatzzeitraum auch der gewünschte Service-Umfang.
02
Miet-Angebote erhalten und vergleichen
Mit den im ersten Schritt festgelegten Rahmendaten holen Betreiber nun verschiedene Angebote ein. Sie vergleichen die Anbieter, deren Kosten und die angebotenen Inklusivleistungen. Die Preise allein sind dabei nicht immer das ausschlaggebende Kriterium. Wer zum Beispiel an der Effizienz der Dampfkessel spart, um weniger Miete zu zahlen, legt oft mehr als die Differenz bei den Energiekosten darauf. Es lohnt sich also, die Angebote verschiedener Anbieter sehr genau zu vergleichen.
03
Detailplanung der Dampfanlage
Steht der Anbieter fest, geht es um die Detailplanung der Anlage. Hierbei bekommen Kunden Unterstützung von den Technikern der Vermieter. Die Experten stellen die Anlage dabei individuell so zusammen, dass diese die technischen Anforderungen optimal erfüllt. Darüber hinaus bieten Vermieter in diesem Schritt auch das benötigte Zubehör an. Ganz gleich, ob es um eine Einhausung für Großkessel, die Wasseraufbereitung oder die Speisewasserversorgung geht: All diese Komponenten lassen sich mit dem Dampfkessel mieten.
04
Gegebenenfalls notwendige Genehmigungen einholen
Erfordern große Dampfkessel besondere Genehmigungen, unterstützen Anbieter ihre Kunden dabei, diese schnellstmöglich einzuholen. Außerdem planen sie die Installation am Aufstellort und bereiten alles für den Versand der Technik vor. Während das bei Container-Dampfkesseln mit bis zu 6 Tonnen Dampf pro Stunde vergleichsweise einfach ist, erfordern größere Anlagen teils spezielle Konvois.
05
Die Dampfkessel-Miete – Anlieferung und Inbetriebnahme
Sind alle Vorarbeiten abgeschlossen, liefern Speditionen den Dampfkessel zum Mieten aus. Je nach Konfiguration, Verfügbarkeit und Anbieter ist das schon in kürzester Zeit möglich. Techniker schließen die Anlage daraufhin an und nehmen die Technik fachgerecht in Betrieb. Abhängig vom vereinbarten Service-Umfang kümmern sie sich darüber hinaus um Wartung, Pflege und den störungsfreien Betrieb.
06
Das Ende der Mietzeit – Verlängerung, Kauf oder Abholung
Verlängern Kunden den Mietvertrag, bringen Anbieter die Dampfkessel auf den neuesten Stand, sodass diese auch weiterhin besonders effizient arbeiten. Anlagenbetreiber können die Kessel aber auch abkaufen (von Anbieter und Vertrag abhängig) oder zurückgeben.
Kosten der Mietkessel hängen von vielen Faktoren ab
Zu welchen Preisen Anbieter einen Dampfkessel mieten können, hängt neben der Leistung selbst vor allem auch vom gewünschten Zubehör, vom Service-Umfang und von der Mietzeit ab. Grundsätzlich gilt dabei Folgendes: Während die Preise mit zunehmender Leistung steigen, belohnen Anbieter lange Mietzeiträume mit besseren Konditionen. Wer beispielsweise einen Miet-Dampfkessel mit einer Leistung von 2 bis 3 Tonnen pro Stunde 5 Jahre lang mietet, kann überschlägig mit Kosten von 1.500 bis 2.000 Euro im Monat rechnen. Wie hoch die Preise im Einzelfall sind, zeigt jedoch nur das individuelle Angebot eines Vermieters.
Wichtig für die Kosten: Brennstoffversorgung und Effizienz der Leihkessel
Die Energieversorgung beziehungsweise der Energieverbrauch der Dampfanlagen machen einen erheblichen Kostenfaktor des Betriebs aus. Üblicherweise gehen bis zu 17 % der Nenndampfleistung über den Eigenbedarf der Anlage, die Wärmeverluste in Dampfleitungen und zu einem geringen Anteil über Absalz- und Abschlammverluste verloren.
Zusätzlich spielt die Effizienz des gesamten Dampfsystems eine große Rolle. Wie hoch ist der Kesselwirkungsgrad? Wie viel des Kondensats wird zurückgeführt? Wie wird das Zusatzwasser aufbereitet? Ist die Fahrweise des Dampfkessels salzarm oder salzhaltig?
All diese Faktoren spielen eine Rolle bei der Ermittlung des tatsächlichen Energieverbrauchs, daher lassen sich genaue Werte nur auf Grundlage der örtlichen Gegebenheiten feststellen. Üblicherweise sollte man überschlägig mit einem Energieverbrauch von 0,7 – 0,8 kW pro Kilogramm Dampf pro Stunde rechnen. Die Effizienz der Dampfanlage spielt also eine sehr große Rolle, wenn man die Gesamtkosten des Dampfsystems über den Betriebszeitraum kalkulieren möchte.
Strom, Heizöl oder Erdgas?
Üblicherweise werden große Dampferzeuger mit Erdgas betrieben, sofern ein Anschluss an das Erdgasnetz möglich ist. Ist das nicht der Fall, gibt es die Möglichkeit, die mobilen Dampfanlagen mit Heizöl oder Flüssiggas zu betreiben. Beim Flüssiggas ist zu beachten, dass die Entnahme derart großer Energiemengen üblicherweise nur mit zusätzlich angeschlossenem Verdampfer möglich ist, ansonsten friert der Flüssiggastank bei Dauerentnahme zu.
Der Betrieb mit Strom ist, im Vergleich zu den anderen Brennstoffen, aufgrund des hohen Strompreises nur bis zu einem gewissen Grad wirtschaftlich. Bei hohem Leistungsbedarf würde man zusätzlich entsprechend dimensionierte Stromanschlüsse benötigen. So benötigt ein 350 kW Dampferzeuger beispielsweise eine Spannung von 400 Volt und eine Absicherung von 630 Ampere. Ein solcher Elektrodampferzeuger würde im Vergleich gleichzeitig „nur“ 480 kg pro Stunde erzeugen.
Was ist besser: Dampfkessel mieten oder kaufen?
Das hängt von den individuellen Anforderungen und Gegebenheiten ab. Wer Dampf auf lange Sicht benötigt, fährt mit einer Kaufanlage oft günstiger, muss sich aber um Wartung, Pflege und Instandhaltung kümmern. Geht es um kurze Mietzeiten, können Sie auch einen Dampfkessel oder einen mobilen Dampferzeuger mieten. Ist die Mietdauer länger, liegen die Preise teilweise über denen einer Anlage zum Kaufen. Dafür bekommen Kunden hocheffiziente Geräte, die nur sehr wenig verbrauchen. Sie profitieren von geringeren Energiekosten und bekommen Wartung und Service angeboten.
FAQ: Häufig gestellte Fragen
Welche Leistung haben Dampfkessel zum Mieten?
Der Leistungsbereich reicht von wenigen 100 kg/h bei Elektrodampfkesseln bis zu mehr als 20 to/h bei Industriedampfkesseln zum Mieten. Die Überhitzung liegt bei bis zu 350 °C und der Betriebsdruck ist in einem Bereich von etwa 10 bis 25 bar wählbar.
Welche Maße haben Dampfkessel zum Mieten?
Bis zu einer Größe von 6 to/h befinden sich die Kessel in Containern mit Abmessungen von 6,2 x 2,5 x 2,9 Metern beziehungsweise 9,9 x 3,0 x 3,3 Metern (Länge x Breite x Höhe). Das Transportgewicht liegt dabei zwischen 8 und 19 Tonnen. Großkessel (6 bis 20 t/h) haben Aufbauten mit Maßen von 9,5 x 2,8 x 3 Metern bis zu 12,4 x 3,9 x 4 Metern (Länge x Breite x Höhe). Das Transportgewicht liegt dabei zwischen 25 und 70 Tonnen. Abhängig von Modell und Anbieter können die Werte abweichen.
Wie lange laufen Miet-Dampfkessel ohne Beaufsichtigung?
Je nach Ausführung sind die Mietanlagen für 24 bis zu 72 Stunden unbeaufsichtigten Betrieb ausgelegt. Das sorgt für einen vergleichsweise geringen Aufwand und niedrige Betriebskosten.