Krankenhäuser, Labore oder Gewerbebetriebe: Viele sind auf eine zuverlässige Kälteversorgung angewiesen. Fällt die Technik einmal aus, sei es geplant oder ungeplant, steht die Produktion still. Lebensmittel verderben, biologisches Material und sogar Menschenleben sind dann in Gefahr. Für Abhilfe sorgt die Notkälte.
Dabei handelt es sich um Klimatechnik verschiedenster Art, die im Ernstfall schnell verfügbar ist. Aber wie funktioniert das und wie greifen Anlagenbetreiber auf die Notkälte zurück? Notkälte hilft, Lebensmittel bei einem Ausfall der Kältetechnik zu retten.
Die Themen im Überblick
Notkälteanlagen für den Ausfall der Kühltechnik
Notkälte ist der Überbegriff für mobile Kühltechnik, die bei Bedarf sehr schnell einsatzbereit ist. Die Anlagen befinden sich meist vormontiert auf einem Anhänger, in einem Container oder auf einem stabilen Gerüst. Sie lassen sich in wenigen Stunden konfigurieren, zum Einsatzort transportieren und dort in Betrieb nehmen. Auf diese Weise sichert Notkälte Anlagen ab, in denen die Kälteversorgung ausgefallen ist. Mögliche Gründe dafür sind Störungen, länger andauernde Reparaturarbeiten oder Verzögerungen bei der Lieferung wichtiger Komponenten, etwa im Neubau oder bei einer Sanierung. Das Besondere daran: Anlagenbetreiber müssen die Technik nicht kaufen. Als sogenannte Mietkälte bekommen Interessenten diese Ersatzanlagen auch zum Mieten und zahlen nur für die Dauer der tatsächlichen Nutzung.
Zuverlässige Technik durch Rundum-sorglos-Paket
Die Anbieter mobiler Kälte stellen Systeme zur Notkälteversorgung in kürzester Zeit zur Verfügung. Sie kümmern sich darüber hinaus aber auch um die Lieferung, die Inbetriebnahme und die Wartung. Mieter profitieren dabei von höchst zuverlässiger Technik und können sich im Ernstfall auf das Wesentliche konzentrieren.
Lieferung der Notkälte innerhalb weniger Stunden
Abhängig von den individuellen Bedürfnissen und der aktuellen Verfügbarkeit stellen Vermieter die mobile Kältetechnik innerhalb kürzester Zeit zur Verfügung. Viele Anlagen lassen sich dabei in wenigen Stunden zusammenstellen, ausliefern und in Betrieb nehmen, um die Folgen der Ausfälle auf ein Minimum zu reduzieren.
Typische Einsatzbereiche für die mobile Notkälte
Notkälteanlagen kommen in allen Bereichen zum Einsatz, in denen die Kälteversorgung besonders wichtig ist. So zum Beispiel in Krankenhäusern, Laboren oder Pharmabetrieben. Hier kann die Technik Leben retten und biologisches Material wie Blutkonserven aufrechterhalten. Sie sorgt dafür, dass Medikamente nicht verderben und schafft optimale Bedingungen in Operations-, Röntgen- oder Laserräumen.
Aber auch in vielen Gewerbebetrieben ist die Notkälte häufig gefragt. Kommt es zum Beispiel in Supermärkten oder Lagern für Lebensmittel zu einem Ausfall der eigentlichen Kältetechnik, sorgen Notkälteanlagen für Abhilfe. Sie überbrücken Versorgungslücken und gewährleisten durch ihre schnelle Verfügbarkeit, dass Lebensmittel nicht verderben. Gleiches gilt für landwirtschaftliche Betriebe wie Mastanlagen, Lagerhallen oder sogar Weinbauern. In all diesen Bereichen zieht der Ausfall einer Kühlanlage hohe wirtschaftliche Schäden nach sich.
Zum Einsatz kommen Notkälteanlagen auch in der Industrie. Hier kühlt die Technik Fertigungs- und Verarbeitungsprozesse, die selbst viel Wärme abgeben. Ein Ausfall dieser Anlagen würde die Produktion zum Erliegen bringen und auch hier für finanzielle Einbußen sorgen. Letztere entstehen teilweise durch Vertragsstrafen infolge der verzögerten Lieferung von Werkstücken, Elementen oder Geräten.
Die folgende Übersicht zeigt typische Einsatzbereiche:
- Krankenhäuser
- Labore
- Pharmaindustrie
- Chemieindustrie
- Serverzentren
- Supermärkte
- Bäckereien
- Metzgereien
- Gastronomiebetriebe
- Warenlager
- Lebensmittellager
- Landwirtschaft
- Mastanlagen
- Weinproduktion
- Maschinenbauer
- Fertigungsbetriebe
In all diesen Bereichen mieten Anlagenbetreiber die Notkälte vor allem dann, wenn die eigentliche Kühltechnik ausgefallen ist. Stehen Reparaturen, Umrüst- oder Wartungsarbeiten an, lässt sich die Notkälteversorgung aber auch im Voraus planen und nutzen. Das Gleiche gilt für Betriebe, die nach dem Neu- oder Umbau noch nicht auf die eigene Kälteversorgung zurückgreifen können. Ein weiterer Einsatzfall ist die Überbrückung kurzfristiger Produktionsspitzen. Erfordern diese nur vorübergehend eine höhere Kälteleistung, ist die Not- oder Mietkälte meist die wirtschaftlichste Möglichkeit, den Bedarf zu decken.
Kältetechnik für den Notfall: Diese Arten gibt es
Die wichtigste Eigenschaft der Notkälte ist die schnelle Verfügbarkeit. Dazu befinden sich die Anlagen meist in isolierten und vollausgestatteten Anhängern. Diese lassen sich problemlos transportieren und nahezu überall aufstellen. Sie benötigen lediglich einen Stromanschluss und sind schnell in Betrieb zu nehmen. Die kurzfristige Lieferung und die fachgerechte Montage stellt dabei üblicherweise das Service-Team des Anbieters sicher. Die folgende Übersicht zeigt, welche Anlagentypen für die Notkälteversorgung zur Verfügung stehen:
- Kaltwassersätze kühlen Wasser auf eine vorgegebene Temperatur. Das Kühlmedium strömt dann durch ein Rohrleitungsnetz zu den Geräten oder Anlagen, an denen Wärme abzuführen ist. Hier nimmt es thermische Energie auf, die das Kältegerät aus dem System auskoppelt. Kaltwassersätze lassen sich zur Notkälteversorgung an bestehende Anlagen anschließen, um die vorhandene Kältetechnik zu überbrücken.
- Klimageräte kühlen Luft, um die Temperaturen in einem System zu senken. Sie arbeiten dazu allein oder als Bestandteil von Lüftungsanlagen. Abhängig von der Leistung lassen sich mobile Klimageräte dabei innen (Klimaschrank mieten) oder außen aufstellen. Während Erstere üblicherweise im Umluftbetrieb arbeiten, um beispielsweise Serverräume zu kühlen, blasen die Letztgenannten kalte Außenluft über flexible Schläuche in Gebäude ein. Eine Alternative sind Split-Klimaanlagen, die aus mindestens einer Außen- und Inneneinheit bestehen.
Je nach Einsatzbedarf sind die mobilen Kühlgeräte dabei mit einer Leistung von wenigen Kilowatt bis in den Megawattbereich erhältlich. Auf diese Weise lässt sich für jeden Anwendungsfall die beste Lösung finden.
Notkälte bestellen: So funktioniert es
Ist die Kältetechnik ausgefallen? Dann kommt es auf schnelles Handeln an. Zunächst sollten Anlagenbetreiber einen Monteur mit der Reparatur beauftragen. Im gleichen Zuge melden sie sich bei einem Anbieter der Notkälte. Dieser nimmt die wichtigsten Anlagendaten auf und erstellt ein Angebot. Nehmen Anlagenbetreiber dieses an, stellt der Anbieter die Technik zusammen. Er leitet den Transport ein und schickt erfahrene Monteure zur Kundenanlage. Letztere kümmern sich vor Ort um die Aufstellung und die fachgerechte Installation der Anlage. Wichtig ist, dass Mieter den Aufstellort der Notkälte zuvor freiräumen und zugänglich machen. Auf diese Weise sorgen sie für eine schnelle Installation und reduzieren die Folgen der Störung. Die folgende Übersicht zeigt den schrittweisen Ablauf für einen Notfall:
- Notkälte-Anbieter kontaktieren
- Anlagendaten übermitteln
- Angebot erfragen und annehmen
- Aufstellort frei zugänglich machen
- Lieferung und Installation der Technik
- Wartung und Service durch Vermieter
- Demontage und Abtransport der Anlagen
Besser: Notfallplan im Vorfeld mit einem Anbieter besprechen
Günstiger ist es, sich bereits im Vorfeld gegen Ausfälle abzusichern. Dazu wenden sich Anlagenbetreiber an einen Notkälte-Anbieter, wenn ihre Anlage problemlos läuft. Nun haben sie ausreichend Zeit, die Technik zu planen und einen Preis zu vereinbaren. Kommt es zu einem Notfall, ist die Notkälteanlage dadurch oft noch schneller im Einsatz und die Schäden fallen geringer aus.
Unser Tipp: Ein Notfallplan mit dem Vorgehen bei einer Störung und den wichtigsten Telefonnummern und Ansprechpartnern sollte sich immer an der Kälteanlage befinden. Ganz gleich, welcher Mitarbeiter im Einsatz ist, handelt er auf diese Weise schnell und richtig.
Angebot anfordern und Kosten der Notkälte vereinbaren
Wie viel die Notkälte kosten kann, hängt neben der Region der Nutzer auch von der Art und der Leitung der benötigten Kühltechnik ab. Eine zuverlässige Auskunft bekommen Interessenten dabei nur, wenn sie rechtzeitig ein Angebot anfordern. Der richtige Zeitpunkt dafür ist dann, wenn die Anlage noch läuft. Denn nur so verschwenden Nutzer im Ernstfall keine Zeit.