Ob Hochwasser, Flut oder Rohrbruch: Dringt Wasser in ein Gebäude ein, durchfeuchtet es Wände, Böden und Mobiliar. Die Flüssigkeit kann Bauteile ernsthaft beschädigen, Schimmelprobleme und kostenintensive Sanierungsarbeiten nach sich ziehen. Mit einer Estrichtrocknung direkt nach dem Wasserschaden lassen sich die schlimmsten Folgen vermeiden.
Experten ziehen die Feuchtigkeit dabei maschinell aus dem Boden und sorgen dafür, dass Estrich sowie Beläge im Haus verbleiben können. Deutsche-Thermo.de informiert über verschiedene Varianten der Estrichtrocknung nach einem Wasserschaden. Wir erklären, wie die Arbeiten ablaufen, wie viel Zeit Hausbesitzer einplanen sollten und welche Kosten dabei anfallen.
Die Themen im Überblick
Wasserschaden: Häufige Ursachen und Folgen für Fußböden
Starke Regenfälle führen immer häufiger dazu, dass Flüsse über die Ufer treten. Es kommt zum Hochwasser und Keller oder Erdgeschosse laufen voll. Das gleiche Bild zeigt sich bei einer Flut oder dann, wenn sich Wasser aus der Kanalisation zurückstaut. Weitere Gründe für Wasserschäden sind defekte Haushaltsgeräte, undichte Verbindungen an wasserführenden Leitungen, angebohrte Rohre oder auch Frostschäden, die nach dem Auftauen zu Leckagen führen.
Wasser durchfeuchtet Böden, Wände und das Mobiliar
Ob tröpfchenweise oder schwallartig: Dringt Wasser in das Haus ein, durchfeuchtet es Böden, Wände und Mobiliar. Während Teppiche und Möbel austauschbar sind, ziehen kaputte Böden hohe Sanierungskosten nach sich. Der Fall ist das immer dann, wenn der Estrich frisch verlegt und direkt nass wurde. Aber auch dann, wenn große Risse entstanden sind oder der Estrich in weiten Teilen bröckelt, ist der Boden häufig nicht mehr zu retten. Eine Estrichtrocknung nach dem Wasserschaden hilft, das Schlimmste zu vermeiden.
Folgen der Wasserschäden und Gründe für die Trocknung
Steigt der Feuchtegrad im Boden an, kann das zu einer Zerstörung des Materials führen. Viel früher entstehen allerdings Probleme durch Schimmel in der Dämmebene. Die kleinen Pilze lagern sich dort an, vermehren sich rasch und verteilen ihre Sporen in der Raumluft. Diese führen bei zunehmender Konzentration zu gesundheitlichen Problemen und dazu, dass Räume unbenutzbar werden. Weitere Folgeschäden und Gründe für die fachgerechte Estrichtrocknung nach einem Wasserschaden sind:
Mögliche Folgeschäden durch andauernde Feuchtigkeit:
kaputte und aufquellende Bodenbeläge wie Parkett, Holz oder Teppich
reduzierte oder verloren gegangene Trittschalldämmung unter dem Estrich
Schimmel an den Wänden verursacht durch aufsteigende Feuchtigkeit
Geruchsbelästigungen und Mikroorganismen durch faulende Baustoffe
Abhängig von der Schwere des Wasserschadens zeigen sich erste Folgen schon nach wenigen Tagen, teilweise aber auch erst nach Wochen der Durchfeuchtung. Ein Grund, aus dem Hausbesitzer Böden und Wandbereiche in Bodennähe immer im Blick behalten sollten. Bilden sich hier Wasserflecken, kann die Estrichtrocknung nach einem Wasserschaden nötig sein.
Heizen und Lüften reicht in den meisten Fällen nicht aus
Hat sich Feuchtigkeit auf oder im Boden angesammelt, denken viele Hausbesitzer erst einmal an das Lüften. Sie öffnen die Fenster, sorgen für Durchzug und dafür, dass mit der verbrauchten Luft auch Feuchtigkeit aus dem Raum verschwindet. Die Lösung ist einfach, kostengünstig und ohne zusätzliche Technik umsetzbar. Sie ist allerdings auch nur begrenzt wirksam. Denn Luft kann nur gewisse Mengen Feuchtigkeit aufnehmen und abführen, sodass die Estrichtrocknung nach einem Wasserschaden sehr viel Zeit in Anspruch nehmen würde. In dieser Zeit breitet sich das Wasser weiter aus und größere Schäden sind die Folge.
Heizen beschleunigt den Prozess und hilft beim Trockenlüften
Um die Effizienz des sogenannten Trockenlüftens zu steigern, lohnt es sich, die Heizung aufzudrehen. Denn warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Sie trocknet Böden, Wände oder Möbel schneller, ist aber auch regelmäßig durch frische Luft auszutauschen. Infrage kommt diese Lösung immer dann, wenn Hausbesitzer kleine Wasserschäden sofort erkennen, die Feuchtigkeit aufwischen und den Boden nur oberflächlich trocknen. Sie lässt sich durch Geräte zur Kondensat- oder Bautrocknung verbessern, kommt jedoch nicht infrage, wenn das Wasser bereits im oder unter dem Oberboden ist.
Prävention zum Schutz vor Wasserschäden durch Rohrbruch
Rohrbrüche zählen zu den häufigsten Ursachen für Wasserschäden. Mit einem Detektor oder einem Wasserwächter lassen sie sich frühzeitig erkennen und häufig sogar verhindern. Das Ausmaß der Schäden ist geringer und die Estrichtrocknung geht einfacher, schneller sowie günstiger vonstatten.
Estrichtrocknung nach Wasserschaden: Lösungen im Überblick
Geht es um mehr als eine kleine Pfütze auf dem Boden? Dann ist eine fachgerechte Estrichtrocknung nach dem Wasserschaden zu empfehlen. Experten nutzen dabei technische Anlagen, um die Feuchtigkeit zu entfernen. Die mobilen Heizgeräte trocknen den Estrich sowie die darunter liegende Dämmschicht und prüfen in regelmäßigen Abständen, wann das perfekte Ergebnis erreicht ist. Wie sich der Estrich trocknen lässt und welche Verfahren dabei zum Einsatz kommen, hängt von der Schwere des Schadens, der Nutzung der Räume und vom installierten Bodenbelag ab. Einen ersten Überblick über Verfahren und ihre Einsatzgebiete gibt die folgende Tabelle.
Verfahren zur Estrichtrocknung | Kurzbeschreibung | Einsatzbereich |
---|---|---|
Kernbohrverfahren | Be- und Entlüftung des Bodens über mehrere 50 mm große Löcher im Estrich | unbewohnter Bereich; Böden ohne Bodenbeläge |
Fugenkreuzverfahren | Be- und Entlüftung des Bodens über kleine Düsen und Bohrungen in den Fugenkreuzen von Fliesen oder anderen Belägen sowie Randdämmstreifen oder weiteren Bohrungen. | bewohnter Bereich; Böden mit Bodenbelägen (Fliesen und andere Beläge mit Fugen) |
Schlitzdüsenverfahren | Be- und Entlüftung des Bodens über kleine Düsen und Bohrungen im Bereich von Randdämmstreifen und Bewegungsfugen. | bewohnter Bereich; Böden mit Bodenbelägen ohne Fugen (Parkett, Marmor, Stein etc.) |
Diese Geräte sind zum Trocknen des Estrichs erforderlich
Die Estrichtrocknung nach einem Wasserschaden funktioniert in der Regel immer mit einem Verdichter, der trockne Luft in den Boden bläst oder feuchte aus diesem heraussaugt. Er ist unter Umständen mit einer Filter-Box und/oder einem Wasserabscheider sowie flexiblen Schläuchen verbunden und leitet feuchte Luft in den Raum ein. Dort kondensieren Bautrockner zum Mieten oder Kaufen das Wasser, um es anschließend in die Kanalisation oder nach Draußen abführen zu können.
Kernbohrverfahren sorgt am schnellsten für trockene Böden
Sind Fliesen, Parkett oder Laminat nicht mehr zu retten oder sowieso keine Bodenbeläge vorhanden? Dann raten Experten häufig zum Kernbohrverfahren, wenn es um die Estrichtrocknung nach einem Wasserschaden geht. In einem Abstand von maximal 2,5 Metern bohren sie dabei mehrere 50 mm große Löcher. Sie stecken flexible Schläuche hinein, dichten diese mit Gummimanschetten ab und blasen trockene Luft in den Bodenaufbau. Die Luft nimmt Wasser aus dem Boden auf. Sie strömt durch sogenannte Entlüftungslöcher wieder in den Raum, wo ihr ein Bautrockner die Feuchtigkeit entzieht. Die folgende Infografik stellt das Verfahren vereinfacht dar.
Estrichtrocknung nach Wasserschaden im Fugenkreuzverfahren
Wer den Estrich nach einem Wasserschaden trocknen muss, kann bestehende Bodenbeläge auch liegen lassen. Möglich ist das beispielsweise mit dem Fugenkreuzverfahren, welches bei Fliesen oder anderen Belägen mit Verfugung zum Einsatz kommt. Wie der Name bereits vermuten lässt, bohren Fachbetriebe dabei kleine Löcher in die Fugenkreuze der Bodenbeläge. Sie schließen Schläuche mit kleinen Düsen an und blasen trockene Luft mit einem hohen Druck in den Boden. Sie nimmt Feuchtigkeit auf und kann durch den herausgenommen Randdämmstreifen wieder entweichen. Ist die Entlüftung über den dünnen Streifen am Rand nicht möglich, bohren Experten zusätzliche Entlüftungslöcher. Diese sitzen ebenfalls in den Fugenkreuzen der Bodenbeläge, allerdings auf der gegenüberliegenden Raumseite.
Im Vergleich zum Kernbohrverfahren dauert die Estrichtrocknung nach einem Wasserschaden hier etwas länger. Denn die kleinen Düsen lassen weniger Luft hindurch. Sie erlauben es allerdings, den Raum die ganze Zeit über weiter zu nutzen.
Schlitzdüsenverfahren für Bodenbeläge ohne Verlegefugen
Parkett- oder Steinböden haben keine Fugen, in deren Kreuzen Fachbetriebe kleine Bohrungen setzen könnten. Sollen die Bodenbeläge dennoch erhalten bleiben, kommt das Schlitzdüsenverfahren zur Estrichtrocknung nach einem Wasserschaden zum Einsatz. Hierbei bringen Experten schmale Düsen in Randdämmstreifen oder Bewegungsfugen ein. Sie öffnen die Bereiche auf der gegenüberliegenden Seite und blasen warme, trockene Luft hinein. Diese durchströmt den Boden, nimmt Feuchtigkeit auf und gelangt zurück in den Raum, wo ein Bautrockner die Feuchtigkeit abführt.
Auch hier lassen sich die Räume weiter nutzen. Sanierer können die meisten Möbel an Ort und Stelle belassen, müssen aber etwas mehr Zeit einplanen. Grund dafür ist die geringere Luft- und Entfeuchtungsleistung über die schmalen Schlitzdüsen.
Überdruck- oder Unterdrucktechnik: Die Nutzung entscheidet
In den vorangegangenen Abschnitten haben wir die Überdrucktechnik beschrieben. Dabei erzeugt ein Seitenkanalverdichter einen hohen Druck. Er bläst warme, trockene Luft aus dem Raum in den Boden ein, die dann an anderer Stelle wieder austritt. Die Technik ist zuverlässig und Seitenkanalverdichter kommen mit einer vergleichsweise geringen Leistung aus. Da sie mit der Luft aber auch Pilzsporen und Ähnliches aus dem Boden pusten, sind sie vor allem für die Estrichtrocknung nach einem Wasserschaden in nicht bewohnten Räumen geeignet.
Unterdrucktechnik für das Trocknen von Estrich in bewohnten Räumen
Bei der Unterdrucktechnik schließen Fachbetriebe flexible Schläuche an die Saugseite der Seitenkanalverdichter an. Die Geräte saugen Luft dadurch aus dem Boden an, die über freie Bohrungen und Schlitze entsprechend nachströmt. Das erfordert zwar mehr Leistung, hat aber einen großen Vorteil: Schadstoffe verbleiben in der Anlage und gelangen nicht frei in den Raum. Wie das praktisch funktioniert, zeigt die folgende Grafik.
Filterboxen und Wasserabscheider für die Estrichtrocknung mit Unterdruck
Wasserabscheider, die saugseitig vor dem Seitenkanalverdichter sitzen, schützen das Gerät vor mitströmender Feuchtigkeit. Sie schonen die Technik und beugen folgenschweren Schäden vor. Ratsam ist es, außerdem auch spezielle Filterboxen mit HEPA-Filtern zu installieren. Auch wenn diese den Druckverlust sowie die Heizkosten erhöhen, schützen sie die Raumluft vor Pilzsporen und anderen Schadstoffen aus dem Erdreich.
Estrichtrocknung bei Fußbodenheizung mit großer Sorgfalt
Geht es nach einem Wasserschaden darum, den Estrich zu trocknen und eine Fußbodenheizung ist verlegt, gehen Experten besonders sorgfältig vor. Sie prüfen zunächst mit speziellen Folien oder einer Thermografie-Kamera, wo Leitungen im Boden liegen. Haben sie die Stellen gekennzeichnet, folgt die sichere Bohrung daneben. Wer die Leitung nicht ortet, könnte sie anbohren und den Schaden sogar vergrößern.
Trocknung bei Neubau und Sanierung auch ohne Wasserschaden
Hat ein Wasserschaden den Boden komplett durchfeuchtet, ist klar: Um eine professionelle Estrichtrocknung kommen Hausbesitzer nicht herum. Bei Neubau- und Sanierungsvorhaben verhält sich das etwas anders. Hier kommt es zwar zum Funktions- und Belegreifheizen mit der Fußbodenheizung. Mit Heizkörpern entscheiden sich jedoch nur wenige dafür, den Estrich aufheizen zu lassen. Dabei hat die fachgerechte Trocknung vor allem bei relativ luftdicht gebauten Häusern zahlreiche Vorteile, wie die folgende Übersicht zeigt:
Die Vorteile fachgerechter Estrichtrocknung im Neubau
zuverlässige Abfuhr von Wasser aus Bauzeit
effektiver Schutz vor Feuchte und Schimmel
schnellerer Bauablauf durch kurze Trocknung
Zudem sinken die Heizkosten in den ersten Jahren spürbar, wenn Bauherren eine Estrichtrocknung durchführen lassen. Grund dafür ist, dass im Betrieb weniger Feuchtigkeit verdunstet. Da der Prozess Wärme benötigt, muss die Heizung weniger leisten.
Regelmäßige Messung informiert über den Fortschritt der Trocknung
Die Dauer der Estrichtrocknung hängt von der Schwere des Wasserschadens, vom Trocknungsverfahren und vom vorhandenen Estrich ab. Leichte Schäden lassen sich in drei bis vier Wochen beheben. Bei sehr viel Feuchtigkeit im Haus kann die Trocknung auch bis zu 12 Wochen andauern. Wann die Arbeiten abgeschlossen sind, verrät eine Feuchtemessung mittels CM-Methode (Calzium-Carbid-Methode), die Experten in regelmäßigen Abständen wiederholen.
Prüfung der Restfeuchte an einer exemplarischen Estrich-Probe
Für die Messung stemmen Experten etwas Estrich aus dem Boden. Sie zerkleinern die Probe und füllen das Material in ein Messglas ein. Anschließend geben Experten Calciumcarbid in einer verschlossenen Ampulle sowie vier verschieden große Stahlkugeln hinzu. Sie verschließen das Messröhrchen und schütteln es, sodass die Ampulle zerbricht und Calciumcarbid austritt. Das Mittel reagiert daraufhin mit der Restfeuchte, wobei Acetylengas entsteht und der Druck im Gefäß ansteigt. Ein Manometer greift diesen ab und lässt damit auf den Restfeuchtegehalt schließen. Die folgende Tabelle zeigt, wie hoch dieser sein darf.
Art des Estrichs | ohne Fußbodenheizung | mit Fußbodenheizung als Heizestrich |
---|---|---|
Zementestrich | 2,0 CM-% | 1,8 CM-% |
Calciumsulfat- oder Anhydritestrich | 0,3 CM-% | 0,3 CM-% |
Estrichtrocknung: Kosten den Schadensbeseitigung
Wie viel die Estrichtrocknung nach einem Wasserschaden kosten kann, hängt maßgeblich von der Schwere des Schadens ab. Üblich sind Preise von etwa 15 bis 50 Euro pro Quadratmeter, wobei die relativ hohen Kosten vor allem bei kleinen Flächen anfallen. Eine konkrete Aussage ist hier nur mit einem individuellen Angebot möglich.
In vielen Fällen kommen Versicherungen für die Schäden auf
Da es sich beim Estrich um die Bausubstanz handelt, kommt die Wohngebäudeversicherung häufig für die Kosten der fachgerechten Trocknung auf. Wichtig ist allerdings, dass die verschiedenen Ursachen mit dem Vertrag auf abgedeckt sind. Die Police sollte daher folgendes enthalten:
Wichtige Punkte, die eine Wohngebäudeversicherung enthalten sollte:
Leitungswasserschäden und deren Folgen
Elementarschadensversicherung für Hochwasser, Starkregen etc.
Deckt der Vertrag die Schadensursachen ab, sind zunächst die Versicherer zu kontaktieren. Diese prüfen Schaden sowie Ursache und erklären den weiteren Verlauf.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Wie ist ein Schaden am Boden erkennbar und wann müssen Handwerker helfen?
Während Wasserschäden durch Rohrbruch, Hochwasser, Rückstau oder Flut an stehendem Wasser erkennbar ist, fallen tropfende Leitungen und andere Feuchtequellen nicht immer sofort auf. Dass vermutlich eine Estrichtrocknung erforderlich ist, sehen Hausbesitzer dabei an welligen Bodenbelägen oder Wasserflecken an den aufsteigenden Wänden. In jedem Fall ist es ratsam, einen Sachverständigen zu bestellen. Dieser prüft den Schaden vor Ort und erklärt, wie im individuellen Fall weiter zu verfahren ist.
Warum ist es wichtig, den Estrich nach einem Wasserschaden schnell zu trocknen?
Je länger der Estrich feucht ist, umso schwerer fällt der Schaden aus. Denn dann kann sich Schimmel bilden. Baumaterialien können faulen und Temperaturänderungen im feuchten Estrich zu Rissen oder bröckelnden Böden führen. Je schneller Fachbetriebe nach einem Schaden mit der Trocknung beginnen, umso geringer ist der Aufwand. Die Folgekosten sinken und auch die Kosten der Estrichtrocknung selbst fallen geringer aus.
Wann müssen Hausbesitzer den Estrich nach einem Wasserschaden austauschen?
Ist der Estrich brüchig, rissig oder riecht es bereits sehr stark faulig? Dann hilft eine Trocknung häufig nicht mehr und Sanierer müssen den Estrich nach einem Wasserschaden austauschen. Das Gleiche kann passieren, wenn frischer Estrich in den ersten Tag und Wochen viel Wasser abbekommt.
Müssen Sanierer beim Estrich trocknen die Bodenbeläge entfernen?
Nein, das ist nur dann erforderlich, wenn die Beläge ohnehin nicht mehr zu retten sind. Bei Bodenbelägen mit Fugen (zum Beispiel Fliesen) kommt das Fugenkreuzverfahren infrage und Experten bohren kleine Löcher in die später wieder verschließbaren Fugenkreuze. Haben Parkett-, Stein- oder Marmorböden keine Fugen, eignet sich das Schlitzdüsenverfahren, bei dem Experten Luft in die Bereiche der Randdämmstreifen und Bewegungsfugen einblasen oder Luft aus diesen absaugen.
Welche Verfahren gibt es zur Estrichtrocknung nach einem Wasserschaden?
Neben dem Kernbohrverfahren, bei dem Löcher in den Estrich gebohrt werden, gibt es auch das Fugenkreuzverfahren (Löcher in den Fugenkreuzen von Fliesen) sowie das Schlitzdüsenverfahren (Löcher in Randbereichen und Bewegungsfugen). Die Estrichtrocknung erfolgt dabei überwiegend mit Überdrucktechnik (Luft in den Boden einblasen), wenn der Raum vorübergehend unbenutzt ist. Nutzen Hausbesitzer den Raum hingegen weiterhin, kommt das Unterdruckverfahren (Luft wird aus Boden abgesaugt) zum Einsatz.
Wie lange dauert es, die Böden nach Hochwasser, Flut oder Rohrbruch trockenzulegen?
Die Dauer der Estrichtrocknung liegt bei zwei bis 12 Wochen. Geringe Schäden, lassen sich dabei in zwei bis drei Wochen beheben. Ist sehr viel Wasser in das Bauwerk eingedrungen, kann die Trocknung auch bis zu 12 Wochen dauern.